Die Idee hinter der Schöpfung

Idee, Schöpfung

Eines Tages hatte hatte mein Mann eine innovative Produktidee. Er war Industrie-Designer.

Da er sich keine Zeit nehmen wollte, einen Auftraggeber zu suchen, ließ er seine Idee wieder fallen.

Drei Monate später wurde genau dieses Produkt von jemand anderem auf den Markt gebracht und millionenfach verkauft.

Gerhard, mein Mann tröstete sich mit dem Satz:
„Eine Idee, die in der Luft liegt, kann sich jeder nehmen.“

Doch was ist eine Idee?

Idea ist lateinisch und heißt, das Innere der Göttin.

Dea ist die Göttin.

In uralten Zeiten war Idee eine Ausdrucksform der weiblichen Weltseele:

Sophia, Shakti, Psyche, wie sie je nach Region genannt wurde.

Spätestens im Mittelalter wurde der Gedanke einer weiblichen Weltseele abgelehnt.

Die Idee als Erscheinung der Weltseele, der Sophia, wurde ersetzt durch die Vorstellung von Aristoteles, dass Gedanken durch Sternenkombinationen bestimmt wurden.

Die weibliche Idee wurde durch den männlichen Plan ersetzt

Was ist dann die Erschaffung der Welt? Ein Plan oder eine Idee?

Die frühchristliche Gnosis betrachtete den Schöpfergott als Kind der Großen Mutter.

Sie gab seinem Geist all jene Ideen ein, welche er dann bei der Erschaffung der Welt in Materie umsetzte.

Der Frevel des Schöpfergotts bestand darin, die Schöpfungen für sich zu beanspruchen.

Er verleugnete die Kenntnis der Ideen (des Inneren der Göttin) hinter der von ihm erschaffenen Materie und verleugnete damit auch die Große Mutter, die am Anfang steht und die in allen Dingen lebt.

Später erklärte die Kirche diese Gedanken als häretisch und verfolgte mit der bekannten Grausamkeit deren Anhänger.

Ist es nicht bis heute so, dass wir nur die Materie in der Schöpfung sehen wollen?

Wir erkunden wissenschaftlich den Plan und den Aufbau der Natur, nicht aber die Idee hinter all dem, denn das ist:

  • Die Geistigkeit hinter den Dingen.
  • Die Verbundenheit von allem, was lebt.
  • Das Lied, das in allen Dingen schläft.
  • Die Weltenseele, die in allem schwingt, der „Heilige Geist“ also, denn der war mal weiblich und hieß Sophia.

Ich wünsche Ihnen ein naturverbundenes Wochenende

Herzlich Ihre Lea Söhner

Beitragsbild: Barbara Picard
Marc Chagall
Wasserfall: bei mir um die Ecke

3 Kommentare

  1. Maria Frank 5. August 2023 at 15:42 - Antwort

    Sehr schön, besonders der letzte lange Satz. Und doch bin ich, der schon im letzten Jahrhundert viele Ideen hatte zur Bewahrung der Schöpfung (Repaircafe, Selbstversorgergärten, Heilungsideen z.B. Hitzeanwendung nach Zeckenbiss, Bienenstich, Unverpacktläden, Tauschmärkte ohne Geld, Permakultur…..)froh, dass männliche Energie (auch von Frauen)das umgesetzt hat, denn ich bin bei vielen Projekten gescheitert bzw. hatte zu wenig Durchhaltevermögen. Es ist vielleicht nicht alles so achtsam umgesetzt worden wie ich es wollte, aber ein Schritt vorwärts war es allemal und deshalb bringe ich immer weitere Ideen in die Welt und wünsche, dass sie wahr werden.

    Maria

    • Lea Söhner 6. August 2023 at 14:31 - Antwort

      Liebe Maria, danke für deinen Kommentar! Ja, ich bin eine Verfechterin in der männlich-weiblichen Balance. Das ist es eigentlich, das mich interessiert. Das Weibliche ist nicht besser als das Männliche. Will ein Projekt gelingen, braucht es immer beides. Wohl wissend, dass ich sehr viel über weibliche Archetypen und weibliche Energien schreibe. Da kenne ich mich halt am Besten aus. LG von Lea

  2. Johanna 11. August 2023 at 18:45 - Antwort

    Sehr interessant dein Beitrag dieser Woche!
    Die Idee als Emanation der weiblichen Weltenseele. Die weibliche Idee, die ersetzt, oder vielleicht durchgeführt wird durch den männlichen Plan. Der Plan hat eine Richtung, einen Willen; die Idee als weibliche Weltenseele könnte man beschreiben als Potenzial, das „in der Luft liegt“, das Deutungszittern im Hintergrund, der Geist, aus dem heraus die Realität „gerinnt“.
    So beschreibt es der Quantenphysiker Hans Peter Dürr in seiner genialen Fähigkeit, die tiefgreifende Denk-Revolution, die die Erkenntnisse der Quantenphysik fordern, der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
    Er spricht auch von „in der Ahnung sein“ um diesen Zustand zu beschreiben, in welchem man in Kontakt tritt mit dem „was in der Luft hängt“, mit dieser ursprünglichen Geistigkeit, aus der heraus alles zur Realität gerinnt und die alles verbindet.
    ( So war Gerhard wohl im Zustand der Ahnung, als er seine Designeridee hatte ;))
    Wenn ich Dürr zuhöre, fasse ich Vertrauen, weil ich an ihm sehe, dass es auch im Bereich der materiellen Wissenschaft möglich ist, dass Risse entstehen durch die der geistige Hintergrund hereinscheint.
    …“there is a crack in every thing, that’s how the light gets in… “ singt L.Cohen

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