Vielleicht im Himmel einmal

Vielleicht im Himmel einmal, Familienroman, Silberburgverlag Tübingen, 2017
Zwölf Frauen und ein Mann. Ihre Schicksale könnten unterschiedlicher nicht sein und doch entstammen alle derselben Familie. Jede der Frauen ist auf ihre Art geprägt vom Charisma des mächtigen Ehemanns, Vaters und Großvaters Heinrich.
Mit bildhaft-klarer Sprache, die ob ihrer Direktheit den Lesern zuweilen den Atem raubt, erzählt die Autorin, wie Frauen um ihren eigenen Weg ringen. Manche finden heraus aus religiöser und familiärer Klammer, andere gehen an Heinrichs Anspruch zugrunde.
Im Ringen um den richtigen Glauben sind Hanna und ihre Tochter Bettina verbunden. Die Liebe zu einem ungläubigen Mann hat in ihrer Art von Frömmigkeit keinen Platz und Bettina zerbricht fast an diesem Zwiespalt. Mutter und Tochter dürfen ihr Lebensabenteuer im Roman Wiederfinden fortsetzen.
Eindringlich verwebt in dem Buch Vielleicht im Himmel einmal Lea Söhner diese Lebensgeschichten zu einem farbenprächtigen Familienroman, der sich quer durch die letzten achtzig Jahre zieht.
Rezensionen zum Buch Vielleicht im Himmel einmal:
Dieses Buch zieht den Leser von der ersten Minute in das Geschehen hinein. Die Autorin entführt in eine menschliche Tiefe die einem phasenweise den Atem stocken lässt.
Vielleicht im Himmel einmal greift Tabuthemen wie Religion und Sexualität auf, ihre Licht und Schattenseiten sind kunstvoll miteinander verwebt und die Figuren entfalten ihre Vielschichtigkeit ohne jegliche Wertung.
Jede/r kann sich an irgendeiner Stelle selbst darin finden und zutiefst innerlich nicken im Wissen – ja, so ist das Leben. Ein wunderbares Lesevergnügen“
Angelika Köhler auf Amazon
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„Hätte Tilmann Moser seine als „Gottesvergiftung“ titulierten Erinnerungen nicht in die literarische Form eines fiktiven Gebets gegossen, sondern einen Roman geschrieben – er könnte so aussehen.
Was Lea Söhner, Jahrgang 1958, hier erzählerisch ausbreitet, ist die Geschichte einer Gottes- oder – sagen wir es differenzierter – Frömmigkeitsvergiftung. In 13 Kapiteln schildert sie die Saga der Familie Schneider über drei Generationen hinweg. Im Mittelpunkt steht der Patriarch Heinrich, als übermächtiger Ehemann zweier Frauen bzw. Vater von elf Kindern und Großvater von fast 40 Enkeln, der mit seiner pietistischen Strenge das Leben zahlreicher Angehöriger seiner Sippe nachhaltig lähmt und zerstört.
In der Generation der Töchter begegnen dem Leser/ der Leserin dabei mehr die Symptome einer Vergewaltigung des Lebens im Zeichen engstirniger Frömmigkeit, während in der Enkelgeneration die kaputten Existenzen zum Vorschein kommen – sofern die Betroffenen nicht schon längst den Weg der Befreiung in eine von allen Religiösen abgekehrte Lebensform gefunden haben. Heilung oder Erlösung vom Fluch des Ahnen, der hineinwirkt bis ins „dritte und vierte Glied“, gibt es jedenfalls nicht, oder fast kaum.
Heinrich Schneider ließ sich in jungen Jahren von seinem Herzen zu Wilhelmine ziehen, mit der er vier Kinder hat – sehr zum Unmut seiner Herkunftsfamilie und mit starken Gewissensbissen gegenüber der eigenen mächtigen Gottvater-Imago, die das Antlitz des eifersüchtigen, strengen und alles „Leiblich-Fleischlichen“ verdammenden Herrschers im Himmel trägt.
Als seine Frau nach der Geburt des vierten Kindes stirbt, liegt für ihn der Gedanke an eine Bestrafung durch Gott nahe. Das wird ihm durch seinen Beichtvater und Seelsorger auch so bestätigt. Auf Knien kehrt Heinrich, inzwischen vierzigjährig, von seinen „bösen Wegen“ aus jungen Jahren ab und gelobt, mit seiner zweiten Frau alles richtig, d.h. Gott wohlgefällig, machen zu wollen. Aus zweiter Ehe gehen dann weitere sieben Kinder hervor.
Das alles lies sich flüssig und spannend. Die Autorin, die sich als Teilhaberin der Geschichte, die sie zu erzählen hat, outet, hält sich mit Urteilen zurück und verbleibt insgesamt in einer kritischen Distanz zum Geschehen; sie verrät die Hauptpersonen ihres Romans nicht, stellt sie nicht bloß, sondern begleitet sie eher mit Einfühlsamkeit und Sympathie. Das gilt sogar für Heinrich, der selbst als Opfer eines korrumpierten Frömmigkeitsmilieus gelten kann.
Söhner fördert die Tragik des vermeintlichen Fluchs zutage, der sich schicksalhaft wie eine self-fulfilling prophecy in den Geschichten der Familienmitglieder verwirklicht – freilich ganz anders, als es Heinrich für sich vermutete.
Lea Söhners Roman Vielleicht im Himmel einmal, dessen Titelbild ein Ausschnitt aus Charlotte Reihlens moritatenhaftem Bild „Der breite und der schmale Weg“ treffend ziert, spielt im schwäbischen Pietismus und kann doch locker transferiert werden, denn derlei Frömmigkeitsstrukturen gibt es auch anderswo. (…)
Dr. Peter Haigis im Deutschen Pfarrerblatt über das Buch Vielleicht im Himmel einmal
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„Vielleicht im Himmel einmal ist eine Familiengeschichte, die durch falsch verstandenen Glauben geprägt ist, meisterhaft erzählt“
dicketilla auf lovelybooks
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Im Dschungel der vielen oberflächlichen Geschichten und Romanen heutzutage überrascht Lea Söhner mit einer Familiengeschichte, die es in sich hat.
Wortfarbig und sehr sensibel beschreibt sie diese aus der Sicht von zwölf Frauen und einem Mann. Alle sind aneinander gebunden über ihr Blut, ihre wirtschaftliche Not und über ihren pietistischen Glauben.
Wie jede dieser Figuren das Ringen um die eigene Lebendigkeit in diesem unerbittlichen und erdrückenden geistigen Korsett für sich löst, ist so unterschiedlich, wie eben Menschen nur unterschiedlich sein können.
Über drei Generationen hinweg erzählt Lea Söhner in Vielleicht im Himmel einmal, die Schicksale dieser schwäbischen Familie. Es ist eine Reise durch tiefe Seelenlandschaften. Und trotz der Tränen, die man mitweint oder mitweinen möchte, bleiben nach der Lektüre dieses Buches vor allem Zuversicht und Kraft.
Das sind Geschenke, die nur jemand geben kann, die den Mut hatte, sich selbst der Verzweiflung nicht zu ergeben und sich mutig und mit allem Risiko aus ihrem Korsett heraus zu schälen.
Eine tiefe nicht ausgesprochene Wahrheit steckt in diesen Seiten. Danke dafür.
Brigitte Kimmerle, auf Amazon über das Buch Vielleicht im Himmel einmal
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Mich hat das Buch nicht losgelassen und ich musste es in einem „Rutsch“ durchlesen. Die schöne, bildhafte Sprache der Autorin hat es mir angetan und auch die Themen des Buches Vielleicht im Himmel einmal ließen mich nachdenken.
Wer kennt das heute nicht: …“mein Vater meint, ich sollte diesen Beruf ergreifen…“ .“.meine Mutter sagte immer zu mir, ich bin nicht musikalisch…“ Was bestimmt unser Leben? Welche Aussagen, Erfahrungen halten uns im „Griff“, halte ich mein Leben wirklich in meiner Hand?
In dieser Familiengeschichte geht es auch darum, die einzelnen Frauenleben und das Leben des Vaters werden sehr eindrücklich beschrieben und die Wirkungen von Erfahrungen, strengen Regeln, Glaubenssätzen und vieles mehr wird sehr einfühlsam beschrieben. Sehr gut zu lesen und ich bin gespannt auf Mehr…
Beatrice Popko auf Amazon
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Dieses Buch Vielleicht im Himmel einmal ist etwas sehr besonderes. Der Schreibstil ist klar und leicht verständlich. Die Personen werden so gut beschrieben das man mit ihnen leidet und sich auch freut. Was erleben all die Frauen …
Gartenfee auf Lesejury
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Die Geschichte liest sich, als würde man sie vom Autor erzählt bekommen. Sie ist sehr lebendig geschrieben und hat mich fasziniert. Sie ist nicht nur spannend, sondern auch tiefgründig und herzlich, empfindsam.
Es wird erzählt von Zwölf Frauen und einem Mann. Deren Schicksale werden beleuchtet. Sie sind ganz unterschiedlicher Art, daher wird auch die Geschichte nie langweilig. Sie gehören zu einer Sippe und sind doch so verschieden. Wie es im Leben halt auch ist.
Mit deutlicher Sprache, mit Esprit und Scharfsinn schreibt Lea Söhner ihre Geschichten zu einer Geschichte, die ans Herz geht, man kann gut mit den Charakteren fühlen und sich von Beginn bis Ende auf die Familie einlassen. Man nimmt der Autorin ihre Idee ab, die sie perfekt lebendig und authentisch umgesetzt hat.
Thüringer auf Amazon
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Die Schicksale der Frauen hatten mich gepackt in ihrer Unterschiedlichkeit, in ihrem Suchen. Das bäuerliche Leben von Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit ist unglaublich lebendig beschrieben. Man riecht förmlich die Erde, die die Frauen beackern. Ihr Schicksal wird erlebbar, fühlbar.
Spannend fand ich, wie die Geschichten ineinander verwoben sind und wie die Geschichte der Familie immer wieder aus einer anderen Position heraus erzählt wird. Hilfreich war der Familienstammbaum am Ende des Buches, um die Erlebnisse der erzählenden Frau in die Zeitgeschichte einordnen zu können und ihren Platz in der Familie zu verstehen.
Auch wenn es oft schwere Geschichten sind, Lea Söhners Sprache bietet höchsten Lese-Genuss. Ich freu mich schon auf ihr nächstes Buch.
AMS auf Amazon
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Es ist ein wunderbares Buch.
Es zeigt „ in einer so blühenden Sprache“ wie wir durch unsere Ahnen und die Geschehnisse unserer Vorfahren (väterliche Autorität) geprägt sind und wie das Leben so oft dadurch bestimmt wird.
Das Buch führt durch die Seelen und die Schicksale von Großmütter, Ehefrauen, Töchtern und Söhnen, durch die Ideologien vom kirchlichen Glauben und die damit festen Regeln und eingegrenztem Bewußtsein, in den Zeiten des Krieges, hinein bis in unsere Leben.
Besonders die Rolle der Frau wird tief erforscht und trotz all den schrecklichen Ereignissen der Vergangenheit, die einen erfüllen mit Trauer, Tränen und gibt es Hoffnung und es dringt die sanfte Stärke, das Mitgefühl und die Freude für das Weibliche durch. Ich freue mich auf mehr.
Juliane auf Amazon
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Über die Begleitung meiner Schwiegermutter in ihren Freitod. Veröffentlicht in:
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