WORTE WIRKEN: Von Floskeln und Fiktionen

Floskeln und Fiktionen

„Menschenrechte sind eine Fiktion, genauso wie Gott.“

 

Das sagt Yuval Noah Harari, Historiker und geistiger Vordenker des Weltwirtschaftsforums. 

Schon 2022 ist das Wort Freiheit zur Floskel des Jahres erklärt worden.  

 

Man habe Leichen obduziert und darin seien weder Menschenrechte noch Gott zu finden gewesen. 

 

Yuval Harari spottet über den „Glauben an die Menschenrechte“. Es sei keine Realität, beteuert er.

 

Was soll ich sagen?


Er hat recht! 

 

Nur leider geht er von einem Weltbild aus, das er als allgemeingültig voraussetzt:

 

Die Wissenschaft.

 

Vielmehr den wissenschaftlichen Atheismus.

 

Innerhalb dieses Weltbildes gibt es in der Tat weder Freiheit noch Menschenrechte.

 

Wir freuen uns über die Errungenschaft einer UNO, die die Menschenrechte gewährt. Darüber kann Yuval Harari zurecht spotten. 

 

Die UNO kann keine Menschenrechte gewähren, das ist eine gigantische Anmaßung. Kein Mensch kann einem anderen Menschen Rechte verleihen.

 

Die UNO-Menschrechtscharta ist eine Fiktion. Denn wer Freiheit gibt, hat auch die Macht, sie wieder zu nehmen. Wo ist da die Freiheit?

 

Doch ist nicht der enorme Drang nach Freiheit im Menschen schon angelegt? Sonst gäbe es dieses Wort überhaupt nicht. 

An der Freiheit haben sich schon größere Denker als Yuval Harari versucht.

 

Martin Luther, Friedrich Schiller, Rudolf Steiner, um die größten davon zu benennen. Sie alle haben die Menschenrechte als vom Göttlichen gegeben erkannt.

 

Die rosarote Brille, die Yuval Harari bei all seinen Äußerungen trägt, ist die Brille des wissenschaftlichen Atheismus.

 

Der wissenschaftliche Atheismus ist eine magische Religion. 

Magie will die Natur dem eigenen Willen anpassen. 

 

Die atheistische Wissenschaft ist von Anfang an dazu angetreten, die Natur so umzudeuten und anzupassen, dass die Götter daraus verschwinden. 

 

Bis heute ist es ein Tabu, etwa in der Physik nach Sinn zu fragen.

 

Gott findet man aber nur in der Innenschau. Das Lied, das in allen Dingen schläft, hört nur, wer bereit ist, es mitzusingen. 

 

Die atheistische Wissenschaft ist die Religion des Äußeren

Die Religion ist die Wissenschaft des Inneren.

 

Harari nutzt das magische Instrument der atheistischen Wissenschaft, um uns Menschen den letzten Glauben an die Menschenrechte vollends aus dem Gehirn zu blasen.

 

Wir sollten uns lieber an große Geister wie etwa Schiller halten und uns daran erinnern, wo unsere Freiheitsrechte herkommen:

 

Die da droben hangen unveräußerlich

Und unzerbrechlich wie die Sterne (Schiller)


Ein schönes freies Wochenende wünsche ich Ihnen

Ihre Lea Söhner

Und ja: tun Sie Ihre Meinung kund. Hier in einem Kommentar. 

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7 Kommentare

  1. Nhanga 24. Februar 2024 at 15:21 - Antwort

    Liebe Lea, was für tiefgründige Gedanken! Darüber will ich erst mal gründlich nachdenken 🤔, mir Gedanken machen. Die Freiheit genießen, denken zu können und zu dürfen 😉
    Wieder ein neues Wort gelernt! Danke!
    Heute habe ich schon an dich gedacht. Ob du wohl mal schreiben könntest, wo das Wort Mensch seine Wurzel hat? Und wie Man, Mann, Frau, Mensch zueinander stehen? Ich wünsche dir ein schönes, sonniges und freies Wochenende 😘

  2. Mairi 24. Februar 2024 at 16:05 - Antwort

    Danke für den spannenden und tiefgründigen Beitrag! Die Freiheit wurde schon immer bekämpft, vor allem von den sog. „Mächtigen“. Es wird einen Grund geben, warum so viele Angst vor ihr haben :).

  3. Andreas Sperber 24. Februar 2024 at 19:13 - Antwort

    Die Freiheit gibt es nicht, es ist unser Sehnen nach Verwirklichung. Trotzdem bin ich froh, in einem solchen Europa zu leben, das sich bemüht, die individuelle Entfaltung eines Individuums zu fördern. Aber letztendlich ist es auch nur eine Fiktion. Es gibt keinen Lebenssinn, höchstens einen Lebenszweck und das ist die Erhaltung der Art, diese Kraft und Dynamik steckt in jeder unserer Zellen. Wir dürfen das Leben nicht verkomplizieren, eigentlich ist es einfach…aber halt nicht leicht😄

  4. Karin von Dellemann 24. Februar 2024 at 23:56 - Antwort

    Hallo Lea, vielen Dank für diese gelungene Hinführung zum eigenen, freien Weiter- und Nachdenken. Religion ist die Weisheit des Inneren für mich, keine Wissenschaft. Und ist letztlich Gnade. Sei gegrüßt wo immer du auch gerade bist, Karin

    • Lea 26. Februar 2024 at 1:02 - Antwort

      herzlichen Dank für deinen Kommentar, Karin. Die Weisheit des Inneren. Stimmt natürlich auch. Mit dem Begriff „Wissenschaft des Inneren“ meinte ich die Innenschau, das Streben nach immer höherer Bewusstheit über sich selbst, das Studieren der Frage: was bin ich? Aber Weisheit ist vielleicht dafür der bessere Begriff. LG von Lea

  5. Martina Schnurr 25. Februar 2024 at 19:39 - Antwort

    Danke, wieder einmal.

    Jede Woche ein Genuss, mich einfach im Lesen zum Denken und Philosophieren anregen zu lassen.

    Wunderbarer Impuls, den ich sehr gerne genieße!

    Und auch eine Frage: Woher kommt der Ausdruck:

    Jemanden ins Boxhorn jagen?

  6. Lea 26. Februar 2024 at 1:07 - Antwort

    Jemanden ins Boxhorn jagen. Eine wirklich gute Frage. Offenbar gibt es zwei Schreibweisen: Bockshorn und Boxhorn.
    Ich habe gerade mal schnell bei Pons geschaut, das hat mich jetzt doch interessiert. Anbei:

    Und woher stammt der Ausdruck Sich ins Bockshorn jagen lassen?
    So schön dieses Bild auch ist, die Herkunft dieser Redensart lässt sich leider nicht mehr eindeutig klären. Bereits ab dem 15. Jahrhundert taucht dieser Ausdruck in allerlei Schriftstücken auf – jedoch schon damals in so unterschiedlichen Kontexten, dass eine eindeutige Herleitung der Bedeutung nicht mehr möglich ist. Eine mögliche Erklärung nimmt die Wortbestandteile der Wendung mehr oder weniger wörtlich und kommt zu dem Schluss, dass man hier jemanden auf das Horns eines Bocks zujagte, was ja in der Tat ziemlich angsteinflößend und einschüchternd wäre. Ein anderer, eher sprachhistorischer Ansatz, greift die Tatsache auf, dass der Name Gottes früher aus Angst vor dessen Zorn nicht gerne genannt und so (nachweislich) mit Ausdrücken wie Box/Botz/Potz ersetzt wurde (daher auch potz Blitz!). Wörtlich würde man so also jemanden zu Gottes Zorn („Box-Zorn“) jagen, auch das eine eher ungemütliche Angelegenheit. Aus „Box-Zorn“ könnte sich dann „Bockshorn“ entwickelt haben. Es existieren noch viele weitere, ebenfalls schlüssige Herleitungen. Bisher konnte aber keine der Theorien eindeutig bewiesen werden. LG von Lea

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