Mach nicht so ein Theater
„Mach nicht so ein Theater und ziehe deine Stiefel an!“, sagte die Mutter zu ihrer kleinen Tochter, die unbedingt barfuß auf den Weihnachtsmarkt gehen wollte.
Theater machen. Ins Theater gehen. Straßentheater. Großes Theater. Theatralisch.
In ganz alten Zeiten, als Gott noch nicht im Himmel wohnte, sondern zusammen mit der Göttin die Welt verzauberte, spielten die Menschen auch schon Theater.
Der Lauf der Sonne und des Mondes, der Wechsel der Jahreszeiten, die Bitte um Fruchtbarkeit und gute Ernte, der Dank für Schutz und Fülle, die Führung durch die Unterwelt und den Tod – all das wurde rituell getanzt und nachgespielt.
Im theaterhaften Nachspielen der natürlichen Vorgänge, wurde das Göttliche geehrt.
Das Göttliche wohnte in allem was ist und die Menschen waren sich wohl bewusst, dass es auch in ihnen selbst wohnte.
Man hielt den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen im Gange, indem man es nachspielte.
Im Prozess der Patriarchalisierung wurden diese Tänze und Spiele ihrer Heiligkeit beraubt und in den Bereich der profanen Unterhaltung verschoben.
Theo heißt Gott. Thea heißt Göttin. Theater ist ursprünglich Göttinnendienst .
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Quellen:
Heide Göttner-Abendrot
Toll zu erfahren wie die Zusammen
hänge sind 😀lässt mich gleich aufrechter gehen😀🙋♀️