Vielleicht im Himmel einmal, Lea Söhner

Vielleicht im Himmel einmal

Zwölf Frauen und ein Mann. Ihre Schicksale könnten unterschiedlicher nicht sein und doch entstammen alle derselben Familie. Jede der Frauen ist auf ihre Art geprägt vom Charisma des mächtigen Ehemanns, Vaters und Großvaters Heinrich.

Mit bildhaft-klarer Sprache, die ob ihrer Direktheit den Lesern zuweilen den Atem raubt, erzählt die Autorin, wie Frauen um ihren eigenen Weg ringen. Manche finden heraus aus religiöser und familiärer Klammer, andere gehen an Heinrichs Anspruch zugrunde.

Eindringlich verwebt in dem Buch Vielleicht im Himmel einmal Lea Söhner diese Lebensgeschichten zu einem farbenprächtigen Familienroman, der sich quer durch die letzten achtzig Jahre zieht.

Hintergründe zum Buch

Aufgewachsen in einer großen christlichen Familie, war ich schon als Kind umgeben von vielen Geschichten.

Die habe ich gesammelt und in dieses Buch gefasst.

Manches habe ich dazugedichtet, anderes weggedichtet.

Es sind meine Figuren und Geschichten geworden, auch wenn sie Anklang an meine mütterliche Familie haben.

Die strenge Religion hat ihre Wunden geschlagen und doch bin ich meinen Großeltern dankbar, dass sie sich in der Nazizeit aufgrund ihres Glaubens den klaren Blick gewahrt haben.

Leserstimmen

Dieses Buch zieht den Leser von der ersten Minute in das Geschehen hinein. Die Autorin entführt in eine menschliche Tiefe die einem phasenweise den Atem stocken lässt.

Vielleicht im Himmel einmal greift Tabuthemen wie Religion und Sexualität auf, ihre Licht und Schattenseiten sind kunstvoll miteinander verwebt und die Figuren entfalten ihre Vielschichtigkeit ohne jegliche Wertung.“

Angelika auf Amazon

Hätte Tilmann Moser seine als „Gottesvergiftung“ titulierten Erinnerungen nicht in die literarische Form eines fiktiven Gebets gegossen, sondern einen Roman geschrieben – er könnte so aussehen. Was Lea Söhner, Jahrgang 1958, hier erzählerisch ausbreitet, ist die Geschichte einer Gottes- oder – sagen wir es differenzierter – Frömmigkeitsvergiftung. (…) Trotzdem verrät sie die Hauptpersonen ihres Romans nicht, stellt sie nicht bloß, sondern begleitet sie eher mit Einfühlsamkeit und Sympathie.

Deutsches Pfarrerblatt, Peter Haigis

Die Schicksale der Frauen hatten mich gepackt in ihrer Unterschiedlichkeit, in ihrem Suchen. Das bäuerliche Leben von Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit ist unglaublich lebendig beschrieben. Man riecht förmlich die Erde, die die Frauen beackern. Spannend fand ich, wie die Geschichten ineinander verwoben sind und wie die Geschichte der Familie immer wieder aus einer anderen Position heraus erzählt wird.

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Die Figuren von Vielleicht im Himmel einmal

Es sind die Menschen, die mich interessieren bei meinem Schreiben. Ihre Lebensdramen, ihr Scheitern, ihr Glück  oder ihre allzu oft verborgene Liebe. Wir geht es weiter mit manchen der Figuren? Wird Bettina überleben? Ja, das wird sie und sie wird Wolfgang heiraten. Doch wer ist Wolfgang?

Manche der Figuren aus diesem Buch tauchen woanders wieder auf. Mal in der Nebenrolle, mal als Hauptfigur. Immer wieder trifft man Bekannte und gerät darüber zuweilen ins Staunen. Meine Bücher sind Netzwerke. Wie im richtigen Leben.

Hier können Sie die Figuren nachschlagen und sehen, wo sie sonst noch auftauchen.

(1890-1928) Heinrichs große Liebe und seine erste Frau, Mutter seiner ersten vier Kinder, später tabuisierte „Urmutter“ des Klans.

(1923-1928) Älteste Tochter Wilhelmines. Sie leidet sehr unter dem Tod und der Tabuisierung ihrer Mutter. Erst im Alter und im Alleinsein findet sie
zu sich selbst.

(((1889-1977) Bildungshungriger Kleinbauer. Gottsucher. Als junger Mann ist er innerlich zerrissen zwischen Armut, Frömmigkeit und Eros. Später wird er charismatischer Vater und Glaubenslehrer seiner Großfamilie.

(1903-1999) Zweite Frau Heinrichs und Mutter seiner weiteren sieben Kinder. Sie wird von ihrer Familie oft übersehen, doch ringt sie auf ihre ruhige
Art um den Zusammenhalt und das wirtschaftliche Überleben der Familie.

* 1930, Elfriedes erste Tochter. Sie fühlt sich als Hüterin des Glaubens und der neuen Familie. Nach überstandenen Gefahren weiht sie, wie der Vater, ihr Leben und das ihrer Nachkommen Gott.

Wer will, kann Hanna als Mutter Bettinas im Buch Wie sehr ich dich finde noch ein Weilchen begleiten.

* 1935 Viertes Kind Elfriedes. Sie wird Diakonissenschwester. Sie liebt ihr Leben und das schnelle Fahren, nur das Gehorsamsgelübde gegenüber ihrem Orden fällt ihr zuweilen schwer.

(1926-2014) Drittes Kind Wilhelmines. Sie verkörpert den Eros, der vom Vater bekämpft wird. Aus Trotz heiratet sie einen Alkoholiker, den sie von
Anfang an verachtet. Später wird sie zur großen tragischen Figur des Klans.

(1924-2010) Zweite Tochter Wilhelmines. Sie hält sich stets an den Vater. Ohne ihren Fleiß käme die Familie kaum über die Runden. Jetzt soll sie gehen und sich einen Mann suchen, nur: wie macht man das?

Fünftes Kind Elfriedes, das sie nicht lieben kann. Christel schafft es als einzige der Schwestern, ein Universitätsstudium zu absolvieren. Ihre Tochter Maren ist ihr von Anfang an fremd.

Drittes Kind Elfriedes. Die einzige der Töchter, die sich – wenn auch wohlüberlegt – mit dem Vater auseinandersetzt, zum großen Vorteil für ihr eigenes Leben.

Eine winzige Nebenrolle spielt sie im Buch Wie sehr ich dich finde

Hannas einzige Tochter, deren Leben als gute Christin vorgezeichnet ist, denn etwas anderes ist in ihrer Familie nicht denkbar. Sie liebt die
Einsamkeit, doch als die Liebe in ihr Leben tritt, zerbricht sie fast daran.

So viel sei schon verraten: Sie überlebt ihren schweren Unfall und heiratet ihre große Liebe Wolfgang. Wie die beiden zusammenfinden und -bleiben, kann, wer will, nachlesen auf: Wie sehr ich dich finde.

Christels ungeliebte Tochter, sie wird magersüchtig, geht durch schwere Krisen und durchbricht letztlich den Teufelskreis des nicht gewollten Kindes.

Elisabeths Tochter, sie interessiert sich für die traurigen Schicksale der Töchter Wilhelmines und sucht unbewusst dabei selbst mütterliche Wärme.

  • 1956, Wolfgang ist die große Liebe Bettinas, die sie völlig aus der Bahn wirft. Wolfgangs so andere Herkunft und Familie kann in Wie sehr ich dich finde gelesen und erlebt werden.

Meine Bücher

Sie handeln von den einfachen Menschen, von ihren Hoffnungen und Sorgen, ihren kurzen Siegen und ihrer allzu oft verborgenen Liebe
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Bäuerlich sind meine Wurzeln. Bauern und Bäuerinnen waren alle meine Ahnen. Ich trage es in mir, das Bauern-Dasein, die Erinnerung an den Duft der Erde
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