WORTE WIRKEN: Innerer Frieden?
Innerer Frieden?
Dieser Satz gab mir Rätsel auf:
„Der Drang nach Frieden im Außen ist nur die Verdrängung
des inneren Friedens.“
Nicht erst seit ich den Satz gelesen habe, bin ich auf der Suche nach meinem inneren Frieden.
Ein einziger Blick ins Außen genügt, dass mir dieser abhandenkommt.
Wie findet man angesichts der Realität den inneren Frieden?
Wenn ich das alltäglich gewordene Morden sehe und in mich hineinhorche, mag einfach kein Frieden im Inneren entstehen. Trauer, Wut, Ohnmacht statt dessen.
Weiter sagt Stefan Hiene, von dem der obige Gedanke stammt:
„Es gibt nur einen Frieden und der ist in dir.
Entweder du fühlst ihn oder du fühlst ihn nicht.
Wenn du Frieden fühlst, ist er jetzt hier und damit überall
Es gibt nur einen einzigen Frieden und der ist in dir, niemals außerhalb von dir.“
Leider kann ich keine allgemein gültige Antwort liefern, wie man zu diesem inneren Frieden findet.
Schreiben Sie mir einen Kommentar. (unten)
Ich will wissen, wie andere Menschen mit dem sich ausbreitenden Kriegsgeschehen in der Welt umgehen und wie sie dennoch ihren inneren Frieden finden.
(oder zumindest um diesen ringen)
Dona nobis pacem. Johann Sebastian Bach.
Auf das Bild klicken und zweieinhalb Minuten hören.
Ein bisschen hilft das schon.
Herzlich Ihre Lea Söhner
Liebe Lea,
ich finde einen Talk von Ram Dass dafür sehr inspirierend, genial visualisiert von After Skool (auf YouTube in Suchmaske eingeben).
How to keep your heart open in hell?
Alles Liebe
Robert
finde ich im Gehen und Sein in der Natur.
Sie ist so viel größer als ich, besteht so viel länger und wird mich überstehen 🙂
Mt, 22,39
Mein Gedanke zu deiner Frage.
Wenn ich nicht mit mir in Frieden bin, hab ich dauernd mit mir zu tun. Ich hab keine Kraft, keine Zeit, mich mit den Geschehnissen – den guten wie den schlechten, den schönen wie den grausamen – zu beschäftigen.
Bin ich mit mir im Frieden, fühle ich mich gut, bin ich eingebettet in ein gutes Umfeld aus Familie und Freund*innen, Sorge ich für gure Nahrung, ausreichend Bewegung, hab ich beruflichen Erfolg, der mich finanziell trägt, dann hab ich die Kapazitäten, mich auch im Aussen zu engagieren.
Es braucht eine gute eigene Basis, um in Krisenzeiten handlungsfähig zu bleiben.
Niemanden ist damit geholfen, wenn ich selbst angesichts der Lage in Angst, Schrecken, Zukunftsangst versinken. Das macht mit hilflos Den Geschehnissen ausgeliefert.
Dieses Gefühl der Hilflosigkeit führt – im schlimmsten Fall – zu Extremhandlungen. Wie Krieg.
Kannst du etwas damit anfangen?
Freu mich über unsere Kintakt
Nhanga
Ich erinnerte mich an Viktor Frankl, als ich diesen Beitrag las: im tiefsten Tiefpunkt seines Lebens, während der Zwangsarbeit im dunklen, eisigkalten, schlammigen Winter während seiner Zeit im Konzentrationslager, beschreibt er ein tiefes Erlebnis, das ihn plötzlich SINN erkennen ließ. Jemand anderes würde ein solches „erleuchtende“ Erlebnis vielleicht als Inneren Frieden beschreiben, ein tiefes stilles Ein-verständnis , Eins-sein.
Das zu erleben, einfach so, könnte man als Gnade bezeichnen. Für den Rest der Sterblichen bleibt uns vllt nur, immer wieder Ausschau zu halten in sich, nach der Stille, nach dem blauen Himmel hinter den Wolken…und manchmal lässt er sich dann erahnen.
Und wenn die Gedanken an den Wahnsinn um mich sich nicht beruhigen wollen, dann hilft auch mir die Natur, wieder stiller zu werden und diesen inneren Ort der Ruhe wieder besser zu spüren.
Vielen Dank für die tollen Kommentare!
Guten Morgen, Lea Söhner,
ja das kenne ich auch, das was ich sehe, wühlt mich auf.
Ich war 1989 selber in Israel und bin dort politisch geworden.
Ich war sehr wütend auf die israelischen Soldaten damals
und habe mich dazwischen geworfen, als sie den Obststand
einer alten palästinensischen Frau zusammenschlugen.
Als Touristin war ich geschützt vor Schlägen und Arrest, das wusste
ich nicht, ich hatte spontan reagiert, in meinem getriggerten Hass
wegen der Gewaltsituation und im Mitgefühl und Beschützerinstinkt
und sie haben sofort damit aufgehört.
Es war wie ein (vorübergehendes) Wunder. Mir war aber klar, dass das jeden Tag wieder und an vielen Orten geschieht.
An Kontrollpunkten habe ich mich auch demonstrativ hingestellt um
durchsucht zu werden, aber als Touristin war ich sofort erkennbar und wurde von den
SoldatInnen ausgelacht und sie haben (auch mal ihre Waffen geküsst und) mich nie
gefilzt.
Ich war so voller Wut und Trauer und Ohnmacht.
Und ich traf mich in Nazareth mit Vertretern von Peace Now, es hatte
sich alles so ergeben.
Für mich gab es aber keinen Frieden, ich kam aufgewühlt und irgendwie
auch traumatisiert nach Deutschland zurück.
Nie wieder hat mich das Thema losgelassen.
Inzwischen bin ich 34 Jahre älter und gelassener geworden oder
gleichgültiger oder friedlicher?
Ich tue was ich kann, kümmere mich um eine palästinensische Familie,
gehe auf Demos für Versöhnung und Frieden, kümmere mich aber auch um mich selber, damit ich noch lange gesund bin.
Der Satz
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern
kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden
gibt mir etwas Frieden.
Frieden in mir ist etwas wie Gesundheit. Ich muss ihn immer wieder neu
erringen. Und das tun, was getan werden kann. Und auch für mich sorgen.
Zwischen diesen drei Säulen bewege ich mich.
Und in gewisser Weise gibt mir das Frieden.
Danke für Ihre Anregungen
Maria Frank
Liebe Lea
Ich nehme deine Frage zum Anlass und schreibe dir. Es ist (zumindest für mich) eine Frage der Entscheidung. Freilich sind wir aktuell von Kriegen umgeben. Der Nahe Osten sei stellvertretend für viele andere in der Welt. Doch gleichzeitig erlebe ich die Schönheit der Natur. Und somit kann ich im Frieden sein mit mir und meiner Umgebung. Indem ich auf das Schöne hinschaue. Es gibt immer diese Entscheidung: entweder für das Negative oder das Positive. Ich entscheide mich für das Gute, Schöne und Wahre, sehr wohl jedoch verschliesse ich die Augen nicht vor dem Negativen in der Welt. Es kommt auf den Fokus an.
Schönen Tag
Harald
Liebe Frau Soehner,
mit dieser wunderschönen Musik kann man sich geistig kurze Zeit
in eine andere Welt versetzen und zur Ruhe kommen und gelassen
werden. Aber der innere Friede und die Ruhe werden nicht ein-
kehren oder bleiben.
Wenn wir das Kriegsgeschehen durch Bilder mitbekommen,
erkennen wir, wie schnell sich die Normalität verändern
und man alles verlieren kann. In einer Zeitschrift habe ich
gelesen: „Der Teufel zeigt hier sein wahres Gesicht“.
Was bleibt am Ende? Jesus ist der Friedefürst und macht
dass ich Friede mit Gott haben kann.
Wir müssen ihn suchen, jeden Tag neu, Zeit nehmen,
bei aller Arbeit und Streß, bei ihm zur Ruhe kommen, eine
Beziehung zu ihm haben, Bibel lesen. Ängste und Sorgen
an ihn abgeben. Ich bin dankbar, dass es uns noch so gut
geht.
Jesus sagt in Joh. 14,27
Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.
Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke
nicht und fürchte sich nicht. Und zu seinen Jüngern:
Ich gehe hin und komme wieder zu euch.
Es gibt nur einen Frieden, der allein in Jesus Christus zu finden
ist und den wünsche ich Ihnen von Herzen und
Gott hat die ganze Welt geschaffen, Himmel und Erde gehören
ihm. Israel ist sein auserwähltes Volk. Beten wir für Israel,
für sein Eingreifen, für ein Wunder, Frieden zu schaffen.
Und für finanzielle Hilfe.
Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft in jeder Lage zu Gott
beten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Dann wird
Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen
und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus
verbunden seid .(Philipper 4,6-7).
Liebe Frau Soehner, vertrauen Sie auf Gottes Hilfe, seine
Gnade und Barmherzigkeit und dass er alles Wohl machen
wird zu seiner Zeit. Er erfülle Sie mit seinem Frieden.
Liebe Grüße