WORTE WIRKEN: Wachsen, wo kein Licht ist

Licht

Wachsen, wo kein Licht ist  – Ein Wort für schwierige Zeiten

Froh und zuversichtlich bleiben.

Fällt Ihnen das zurzeit manchmal schwer?

Worte wirken. Sie schnüren einem zuweilen die Brust zu.

„Kriegstüchtig“, ist so ein Wort.

Ein Wort aus dem Nationalsozialismus. Goebbels hat es ausgiebig genutzt.

Jetzt ist es wieder modern.

Bei mir löst dieses Wort Angst und Wut aus. Es drückt mich nieder, entmutigt mich.

Doch wir brauchen Worte, die uns aufrichten in diesen Zeiten.

Ein solches Wort möchte ich gerne wieder in die deutsche Sprache einführen:

«Schneeglöckchenmut».

Was ist Schneeglöckchenmut?

Kennen Sie das Gefühl, am Ende zu sein?

Dass kein Licht mehr durchdringt?

Sie wissen nicht mehr, ob und wie es weitergehen soll.

In solchen Momenten verkrampft man sich, wird eng, vielleicht panisch – oder man gibt auf.

Die Zwiebel eines Schneeglöckchens weiß nichts vom Licht und dehnt sich trotzdem aus.

Schneeglöckchenmut ist dieses «Trotzdem».

Beethoven hatte Schneeglöckchenmut, denn er hat, als er schon fast vollständig taub war, eines seiner größten und triumphalsten Werke erschaffen.

Es geht auch ein paar Nummern kleiner:

Wer braucht schon Romane in Zeiten des Kriegsgeschreis? Für mich ist dieser Satz ein mächtiger Entmutigungstrigger.

Ich schreibe trotzdem weiter.

Die Macht der Wörter

Kriegspropagandisten erfinden Wörter, um Angst zu verbreiten und Kontrolle auszuüben.

Doch Menschen wie Martin Luther oder etwa Hildegard von Bingen haben starke Wörter voller Schönheit erfunden:

Wissensdurst, Feuereifer, Herzenslust, Tagebuch, Erleuchtung, Empfänglichkeit und viele andere.

Diese Worte berühren uns bis heute und geben uns Orientierung.

Vielleicht kann auch Schneeglöckchenmut ein solches Wort werden.

Es war vermutlich schon einmal im deutschen Sprachgebrauch und ist irgendwann verlorengegangen.

Schneeglöckchenmut erinnert uns daran, dass wir blühen können, selbst wenn die Umstände schwierig sind.

Durch die Risse dringt das Licht – Mein Geschenk an Sie.

Gerne möchte ich noch einmal auf mein Geschenk an Sie hinweisen:

Ein E-Book mit der Erzählung: «Durch die Risse dringt das Licht.»

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen – es steckt so viel Herzblut in dieser Geschichte.

Laden Sie es sich hier herunter

Ein herrliches, sonniges Wochenende wünsche ich Ihnen!

Ihre Lea Söhner

Bildnachweis

3 Kommentare

  1. Mairi Carlsson 26. April 2025 at 10:59 - Antwort

    Zu: „Wer braucht schon Romane in Zeiten des Kriegsgeschreis?“
    Ich möchte behaupten, genau dann sind sie wichtiger denn je.

    Wieder ein sehr schöner Beitrag, liebe Lea. Propaganda und ideologiegetriebene Sprache lässt sich heute schneller verbreiten als je zuvor. Darum finde ich es so wichtig, dass es Menschen wie dich gibt, die auf die Bedeutung von Wörtern und das Weltbild dahinter aufmerksam machen. Wer, wenn nicht zuallererst jemand, der schreibt?

    Ich nehme deinen Schneeglöckchenmut sehr gerne als Aufforderung und hoffe, ihm gerecht zu werden. Und vielleicht kann ich ihn irgendwann sogar weitergeben.

    Liebe Grüße
    Mairi

    • Lea 26. April 2025 at 11:50 - Antwort

      Ach, vielen Dank für den schönen Kommentar, liebe Mairi!

  2. Johanna 26. April 2025 at 18:23 - Antwort

    Ein wunderschönes Wort: Schneeglöckchenmut…ja, diese Art von Mut ist angesagt in diesen Zeiten! Und auf die Risse zu achten, durch die das Licht eindringt.

    Dieser schöne und sehr passende Titel deiner Liebesgeschichte hat in mir gleich zwei Verse aufgerufen, die mich schon seit vielen Jahren begleiten:
    In einem seiner Lieder dichtet Leonhard Cohen:
    „There is a crack in erverything, that’s how the light get`s in“
    Und wer weiss, vielleicht wurde Cohen zu diesem Vers inspiriert durch ein Gedicht von Jorge Luis Borges, dem argentinischen Dichter, der ein Gedicht mit dem Titel „Para una version del I-Ging“ , in dem er die Unausweichlichkeit des Schicksals beschreibt, mit dem Vers enden lässt:
    …pero en las grietas está Dios que acecha“ (…aber in den Rissen lauert Gott)

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