Quellen und Bibliografie für WORTE WIRKEN

Quellen

Hier zeige ich die wichtigsten Quellen, die mir als Hintergrund meines Rundbriefs dienen. Manche der Forscherinnen und Forscher stelle ich näher vor, von anderen zeige ich nur die Bibliografie.

Der Rundbrief WORTE WIRKEN ist keine wissenschaftliche Abhandlung, vielmehr will er kleine Einblicke in große Themen bieten. Trotzdem sind alle Aussagen fundiert.

Geschichtswissenschaft, Sprachforschung, Etymologie, Ethnologie, Archäologie sind keine exakten Wissenschaften. Alle Forschungsergebnisse sind mehr oder weniger plausible Theorien. Auch diejenigen, die im universitären Diskurs hoch im Tageskurs stehen, können letztlich nur Theorien und Interpretationen von Phänomenen sein.

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Richard Fester

In einem seien sich die Sprachforscher einig, dass nämlich der Ursprung der Sprache noch immer ungelöst sei. Dies sagte der Professor für romanische Sprachen Mario Pei.

Allerdings hält sich die offizielle Sprachforschung an die geschriebenen Sprache, was zwangsläufig zu einer Einschränkung der Forschung führt.

Da das gesprochene Wort vermutlich mehrere 100 000 Jahre älter ist als das geschriebene, ging Richard Fester vom Urmenschen selbst aus, von dessen Urerleben und Urvorstellungen.

Er kam nach fünfjähriger Forschungsarbeit zum Schluss, dass alle Sprachen der Menschheit aus nur sechs einsilbigen Wörtern besteht.

Dabei ist er nicht der erste, der auf diese Idee kommt, denn auch der Philosoph Gottfried Leibnitz hat gemutmaßt, dass alle Sprachen auf eine einzige „Vorsprache“ zurück gingen.

Systematisch erforscht hat diese Theorie allerdings erst Richard Fester.

Festers Quellen sind nicht die geschriebenen, sondern die gesprochenen Wörter

Die deutlich erkennbare Tendenz archaischer Sprächen zu einsilbigen Wörtern diente ihm als erster Fingerzeig. Von diesen urtümlichen Sprachen sammelte Fester Wörter, die aus nur einem, zwei oder drei Lauten bestanden. Er machte eine Entdeckung, die er nicht überraschend fand: Die Kurzwörter drückten meist ersten Erlebnisse des Menschen aus.

Was lag näher als die Tatsache, dass die Ursilben vom Körper ausgingen, von der Polarität Mann/Frau, vom Verhalten bei Liebe, Geburt, Aufzucht.

Durch die Jahrtausende und über Kontinente hinweg verfolgte Fester die Wandlungen, Umkehrungen und Kombinationen der Sprach-Archetypen.

Als Bauerstochter weiß ich, dass etwa Flurnamen teilweise zehntausende von Jahren alt sein können. Diese Entdeckung machte auch Fester. Er durchforschte mehr als fünfhundert Landkarten aus allen Teilen der Welt und erkannte, dass indoeuropäische, mongolische polynesische, afrikanische und altamerikanische Gewässer- und Landschaftsnamen unter Verwendung der gleichen Sprach-Archetypen geprägt wurden.

Dasselbe gilt für die Religionen. Auch Namen für Gott, Götter und Göttinnen glaubt Fester, seien auf diese Urwörter zurückzuführen.

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Das etymologische Wörterbuch der Gebrüder Grimm (Der digitale Grimm)

http://dwb.uni-trier.de/de/

«Das Deutsche Wörterbuch (DWB, gelegentlich auch DW) ist das größte und umfassendste Wörterbuch zur deutschen Sprache seit dem 16. Jahrhundert mit Wortbedeutungen und Belegstellen. Es wird auch der Grimm genannt, weil es die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm waren, die 1838 mit dem ab 1852 in Lieferungen erscheinenden DWB begonnen haben. Erst 1961, nach 123 Jahren, wurde es beendet. Insgesamt entstanden bis dahin 16 Bände in 32 Teilbänden. Die Neubearbeitung hat jedoch gleichzeitig mit dem Abschluss der Arbeit begonnen.» Wikipedia

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Johann Jakob Bachofen

Das Mutterrecht

Bachofen war ein Basler Altertumsforscher und ein Freund Nietzsches. Er ist grundlegend für alle nachfolgenden Matriarchatsforscherinnen und -Forscher. Seine Thesen und Forschungsergebnisse wurden teilweise widerlegt, aber auch erweitert und in großen Teilen bestätigt.

„Mit seinem Ansatz, die Quellen in ihren religiösen und soziologischen Kontext zu stellen, versuchte Bachofen den Unsterblichkeitsglauben der antiken Religionen und dessen symbolischen Ausdruck auf den Grabdenkmälern verstehen zu lernen. Damit legte Bachofen die Grundlagen für die Mythen-, Symbol- und Religionsforschung und wurde zu einem bahnbrechenden Altertumsforscher.

Bachofen begründete die Matriarchatsforschung

Diesen Ruf begründete er unter anderem mit «Das Mutterrecht» (1861), als dessen Entdecker er gilt. Darin vertrat Bachofen die These, dass am Anfang aller frühen Kulturen das Matriarchat gestanden haben muss. Seine Zeitgenossen lehnten seine Lehren ab; als Wissenschaftler blieb Bachofen zeitlebens isoliert. 1920 wurde er von Alfred Schuler und Ludwig Klages wiederentdeckt. Weitere Impulse lieferte Karl Meulis Edition seiner Werke. Die Popularisierung von Bachofens Thesen im Zuge des Feminismus führte zu einer weltweiten Bachofen-Forschung, die auch seine, zum Teil bereits 1925 rezipierte Deutung der antiken Mythologie und Symbolik umfasst.“ Historisches Lexikon der Schweiz

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Heide Göttner-Abendroth

Werke:

  • Die Göttin und ihr Heros
  • Die Diskriminierung der Matriarchatsforschung
  • Was Philosophinnen über die GÖTTIN denken
  • Für die Musen
  • Frau Holle. Das Feenvolk der Dolomiten
  • Fee Morgane und der Heilige Gral
  • Die tanzende Göttin.
  • Am Anfang die Mütter
  • Mythologische Landschaft Deutschland
  • Geschichte der matriarchalen Gesellschaften und Entstehung des Patriarchats

Sie darf als Begründerin der modernen Matriarchatsforscherin bezeichnet werden. Die herkömmliche Matriarchatsforschung voller Vorurteile sei und ihr jede wissenschaftliche Grundlage fehle. Dieser Mangel an wissenschaftlichem Vorgehen, habe Tür und Tor für emotionale, ideologische, rassistische und sexistische Unterstellungen geöffnet.

Matriarchat ist keine Umkehrung des Patriarchats, sondern bedeutet: Am Anfang die Mütter

Heide Göttner-Abendroth definiert als erste den Begriff „Matriarchat“ und konstatiert, dass dieses keine Umkehrung des Patriarchats darstelle. Vielmehr seien matriarchale Gesellschaften egalitär. Geschlechter und Generationen leben gleichwertig zusammen, sie kennen keine Klassen, keine Herrschaft des einen Geschlechts über das andere.

„In den letzten Jahrzehnten wurde die Matriarchatsforschung von Heide Göttner-Abendroth auf einer wissenschaftlichen Grundlage neu konzipiert, was den Weg für die Moderne Matriarchatsforschung öffnete. Diese unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der bisherigen Matriarchatsforschung:

  1. Sie formuliert eine genaue und umfassende Definition von „Matriarchat“.
  2. Sie braucht eine explizite Methodologie für ihren Untersuchungsbereich; diese beruht auf interdisziplinären Studien und einer Vielzahl von Methoden.
  3. Sie artikuliert eine systematische Kritik an der patriarchalen Ideologie, die in den gegenwärtigen Sozial- und Kulturwissenschaften vorherrscht.

Damit wurde eine neue sozio-kulturelle Wissenschaft geschaffen, die zugleich ein neues Paradigma darstellt. Die Kernthese dieses neuen Paradigmas ist, dass Frauen nicht nur durch lange geschichtliche Perioden Gesellschaft und Kultur geschaffen haben, sondern dass alle nachfolgenden kulturellen Entwicklungen darauf beruhen.“ Zitat aus https://www.goettner-abendroth.de/matriarchat/matriarchatsforschung/

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Gerda Weiler

Werke:

  • Der enteignete Mythos. Eine feministische Revision der Archetypenlehre C. G. Jungs und Erich Neumanns. Helmer, Königstein/Taunus 1996, ISBN 3-927164-02-X.
  • Das Matriarchat im Alten Israel. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-010773-9.
  • Ich brauche die Göttin. Zur Kulturgeschichte eines Symbols. Helmer, Königstein/Taunus 1997, ISBN 3-927164-01-1.
  • Eros ist stärker als Gewalt. Eine feministische Anthropologie I. Helmer, Königstein/Taunus 1993, ISBN 3-927164-18-6.
  • Der aufrechte Gang der Menschenfrau. Eine feministische Anthropologie II. Helmer, Königstein/Taunus 1994, ISBN 3-927164-19-4.

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Marie König

Werke und Schriften:

  • Das Weltbild des eiszeitlichen Menschen. Elwert, 1954
  • Am Anfang der Kultur. Die Zeichensprache des frühen Menschen. Mann, Berlin 1973; Ullstein, Frankfurt/Berlin/Wien 1981, ISBN 3-548-36061-0
  • Unsere Vergangenheit ist älter. Höhlenkult Alt-Europas. Krüger, Frankfurt 1980, ISBN 3-8105-1015-7
  • Weltanschauliche Grundbegriffe. 1991, ISBN 3-7165-0658-3
  • (mit Richard Fester, Doris F. Jonas & A. David Jonas): Weib und Macht. Fünf Millionen Jahre Urgeschichte der Frau. Fischer, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-596-237

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Marija Gimbutas

„1950 wurde Gimbutas wegen ihrer umfangreichen Kenntnisse europäischer Sprachen an die Harvard-Universität berufen. Sie konnte Texte in 13 Sprachen lesen. Gimbutas arbeitete 13 Jahre als Archäologie-Dozentin in Harvard und wurde zusätzlich Mitglied des Fachbereichs für Anthropologie. 1955 wurde ihr der Titel „Fellow of Harvard’s Peabody Museum“ verliehen.

Gimbutas war Leiterin von fünf großen Ausgrabungsprojekten im ehemaligen Jugoslawien, Griechenland und Italien. Diese Arbeit trug maßgeblich zu dem Verständnis der Jungsteinzeit (Neolithikum) in einigen Teilen Europas und der kulturellen Entwicklung vor der indogermanischen Einwanderung bei. In Veröffentlichungen zwischen 1946 und 1971 führte sie den Begriff „Altes Europa“ ein. Außerdem prägte sie die zusammenfassende Bezeichnung „Kurgankultur“ für mehrere Kulturen der beginnenden Bronzezeit im südrussischen Steppenraum.

Die Archäologin stellte 1956 ihre Hypothese über eine beständige, sich ausbreitende Kurgankultur auf einer internationalen Konferenz in Philadelphia vor. Mit dieser Theorie war sie die erste Gelehrte, die linguistisches und archäologisches Wissen zum Ursprung der Proto-Indogermanisch sprechenden Völker in Zusammenhang brachte. Dies hatte Auswirkungen auf die indogermanische Forschung. Ihre Kurgan-Hypothese gilt in ihrer ursprünglichen Form als überholt, wird jedoch ständig weiter entwickelt.“ Wikipedia

Werke, auf die ich mich beziehe:

  • The Language of the goddess, Harper San Francisco
  • The Goddesses and Gods of old Europe, University of California Press

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Jutta Voss

Das Schwarzmondtabu, Kreuzverlag

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Vera Zinsgen

Göttinnen großer Kulturen, dtv

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Christa Mullack, Theologin

  • Die Weiblichkeit Gottes – Matriarchale Voraussetzungen des Gottesbilds, Kreuzverlag
  • Maria, die geheime Göttin des Christentums Kreuzverlag
  • Natürlich weiblich – Die Heimatlosigkeit der Frau im Patriarchat, Kreuzverlag
  • Jesus, der Gesalbte der Frauen Kreuzverlag

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Friedrich Engels

Der Ursprung der Familie, des Privateigentumes und des Staats, Dietz Verlag Berlin 1969

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August Bebel

Die Frau und der Sozialismus, Dietz Verlag Berlin 1964

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Barbara Walker

Das Geheime Wissen der Frauen, zweitausendeins Verlag

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Carola Meier-Seetaler

  • „Ursprünge und Befreiungen“ Fischer Verlag 1992
  • „Von der göttlichen Löwin zum Wahrzeichen männlicher Macht“ Kreuzverlag

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Robert von Ranke-Graves:

  • Die weiße Göttin

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