WORTE WIRKEN: Die verdrehte Sprache
man kommt von frau
Will frau richtig gendern, sollte sie das Wörtchen man genau anschauen.
Im ursprünglichen Altnordischen – aber nicht nur dort – bedeutete man nämlich nicht Mann, sondern Frau.
Wie wir schon in anderen Rundbriefen gesehen haben, ist die Ursilbe Ma mit Mater, Mutter, Materie, Mama, Mana verbunden.
Wehrhaft ist der Herr
Der, den wir heute Mann nennen, kommt hingegen aus der nordischen Ursilbe wer, aus dem Herr, Er, Heer, Ehre, wehren wurde.(wer-wulf, der Wolfsmann).
Der Mann muss wehrhaft sein. Die Silbe wer kommt aus der Sanskritwurzel vir.
Das Gegebene ist das weibliche, das Gewordene ist das männliche Prinzip
In nahezu allen Sprachen gab es die Ursilbe Mana, die immer mit der weiblichen Kraft und dem nahrungsspendenden Prinzip verbunden wird.
Für ursprüngliche Vorstellungen war es logisch, dass Ma, Man, Mama als weibliches Prinzip zuerst da war:
Aus der Mutter (Ma-ter) kommt alles. Das weibliche Prinzip ist deshalb das Gegebene, das Ewige, das, was schon immer unveränderlich da war. Das Göttliche ist weiblich.
Alle Kreatur, alle Schöpfung hingegen, ist das männliche Prinzip. Menschen, Pflanzen, Tiere, Sterne, Mond, Sonne sind grundsätzlich dem Werden und Vergehen ausgeliefert und verkörpern deshalb das männliche, das kreatürliche Prinzip.
Dass die Erde trotzdem als Mutter Erde gesehen wird, widerspricht sich nicht. Denn aus dem weiblichen Prinzip kommen ja Mann und Frau, weibliche und männliche Tiere, Mutter Erde und Vater Sonne.
Umkehrung der Werte, welche an der Natur orientiert waren
Vor einigen tausend Jahren fand eine Umkehrung der Werte, der Symbole und der Sprache statt. Das lässt sich in vielen Überlieferungen, Bildern, Texten und Gebräuchen erkennen.
Wann? In der Zeit, als Homer und das Alte Testament geschrieben wurden. In beiden Schriften wurden die ursprünglichen Mythen redaktionell verdreht. Worten wurden teilweise neue Bedeutung verliehen.
Warum? Die Frage bleibt weitgehend offen.
Es wurden Hierarchie und Bewertung eingeführt:
Gott wurde plötzlich männlich und lebt von da an einsam im Himmel. Er ist nun der Gute.
Wir hingegen, sind Menschen sind „böse von Jugend auf“.
So wurde das Göttliche vom Menschlichen getrennt.
Die Bewertung herauszunehmen zwischen männlich und weiblich, zwischen göttlich und menschlich, müssen wir erst wieder lernen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.
Herzlich Lea Söhner