Worte, die zerstören
Wir Frauen haben eine andere Geschichte als die Männer. Geschichte ist nicht nur Vergangenheit, sondern findet immer auch jetzt statt.
Verletzungen, Prägungen, Ängste, verlorener Stolz, gebrochener Wille, zerrüttete Sexualität – alles wird von der Mutter an die Tochter weitergegeben. Ein unaufhörlich fließender Strom formt uns und baut unsere Identität auf.
Über viele Jahrhunderte wurde die Weiblichkeit als toxisch angesehen, gut nachzulesen in dem Buch „Das Böse ist eine Frau“, von Bram Dijkstra.
Kommt jetzt die Rache?
Was wir übersehen ist, dass das Unheilvolle unserer Kultur nur unter Mitwirkung der Frauen funktioniert hat. Das ist bis heute so.
Wir übersehen auch, dass in dem Maß, in dem das Weibliche zerstört wurde, auch das Männliche zersetzt wurde.
Die Neurotisierung der Sexualität ist ein Grundpfeiler für den Erhalt des Patriarchats. Wollen wir immer so weitermachen?
Worte wie toxische Männlichkeit sind selbst ein Gift.
Dieses Gift zerstört langsam aber tiefgründig.
Es ist ein Toxikum, das unter der Gürtellinie sein Unwesen treibt. Männer wehren sich kaum dagegen, dass sie in ihrer Substanz angegriffen werden.
Worte wirken. Und dieses Wort wird sein Zerstörungswerk erst in der nächsten Generation sichtbar machen.
Wir sollten es ersatzlos aus dem Sprachgebrauch streichen.