
Der Mut zum ersten Schritt
Vom Schneeglöckchenmut hatten wir es im letzten Rundbrief.
Dieses Wort hat viele von Ihnen berührt zu einer persönlichen Antwort inspiriert.
Meine Freundin Friederike zum Beispiel:
Sie ist Imkerin und Botanikerin und besitzt einen riesigen Garten im Tessin.
Ihre botanischen Betrachtungen schenken uns einen weiteren Aspekt zum Wort Schneeglöckchenmut.
So greife ich das Thema gerne noch einmal auf.
Schneeglöckchen, so erklärte Friederike, seien mutiger als andere Zwiebelpflanzen.
Nicht nur, dass sie sich ausdehnen in der dunklen Erde, das tun nämlich alle Zwiebeln.
Das Schneeglöckchen jedoch, durchsticht die Erde auch wenn sie noch gefroren ist.
Das Schneeglöckchen wagt den ersten Schritt.
«Um das zu können», so Friederike, «ist der Trieb wie ein Schwert, spitz und krafterfüllt.»
Diese treibende Spitze hat Zucker eingelagert, deshalb erfriert sie nicht.
Die Blüte ist in dieser Schwerthülle verborgen und geschützt.
Erst wenn das gefrorene Erdreich durchstochen ist, öffnet sich die Spitze und die Blüte dringt als Glöckchen heraus.
Kleine und große Gotteswunder
Friederike bezeichnet das in ihrer eigenen Art als ein kleines «Gotteswunder».
Doch sind wir nicht alle kleine und große Gotteswunder?
Anders als Pflanzen und Tiere werden wir in der Kindheit oft entmutigt in unser Schöpferkraft.
Später haben wir wirtschaftlichen Druck oder andere Verpflichtungen.
Oft halten wir uns jahrelang im Hamsterrad.
Generationenlang, könnte man sogar sagen!
Auch das ist Schneeglöckchenmut:
Uns weder von gefrorener Erde, noch vom alltäglichen Druck, noch von den Traumata unserer Vorfahren davon abhalten lassen, das Eigene zu leben.
Mit Vergnügen mache ich auf Friederikes Website aufmerksam.
Stöbern Sie darin und erfahren Sie allerhand Erstaunliches über Bienen, Blüten und alle möglichen Insekten.
Mir bleibt nur noch, Ihnen ein sonniges, naturverbundenes, mit sich verbundenes Wochenende zu wünschen
Ihre Lea Söhner
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