
Warum wir Deutsche für alles eine Erlaubnis brauchen
Josef Stalin hatte einen bissigen Kommentar über uns Deutsche:
Kein Wunder, hätten diese keine Revolution zustande gebracht:
Stünden sie mit Mistgabeln und Gewehren bewaffnet vor dem Reichstag und dort wäre ein Schild mit „Rasen betreten verboten“, gingen sie wieder heim.
Sind wir Deutschen wirklich so gehorsam?
Brauchen wir für alles eine Erlaubnis?
Die Sprache kann über Mentalität Auskunft geben.
Das Wort Urlaub zum Beispiel stammt von Erlaubnis ab.
Urlaub ist in der Schweiz nicht geläufig.
Dort gehen auch Erwachsene in die Ferien.
Ein Blick in die Wort-Geschichte
Das Wort „Urlaub“ ist tief in der deutschen Geschichte verwurzelt.
Schon 1380 schrieb Hans Schildberger in seinem Reisetagebuch:
„…sie lassen auch chainen christen noch chain juden dorein, er hab dann urlab von könig soldan.“
In etwa: Ohne Erlaubnis des Sultans war kein Zugang (zum Heiligen Grab) möglich.
Selbst Wieland schrieb 1780 in altertümlichem Deutsch:
„…bis Herzog Nayms zum begehrten Kampf des Kaisers Urlaub schwöret.“
In etwa: Der Herzog muss die Erlaubnis zum begehrten Kampf geben…
Heute ist Urlaub – also die Erlaubnis zum Nichtstun – ein fester Bestandteil unseres Lebens.
Und wenn wir sie haben, „lassen wir unsere Seele baumeln“ – auch so ein denkwürdiges Sprichwort, wenn man bedenkt, dass wir keine Revolution zustande gebracht haben.
Wie empfinden Sie die deutsche Mentalität?
Finden Sie auch, dass wir Deutschen für alles eine Erlaubnis brauchen?“
Schreiben Sie mir gerne unten einen Kommentar dazu und wählen Sie dabei Ihr unvergessliches Wort der Woche
Das unvergessliche Wort der Woche:
Heute stehen Wörter zur Wahl, die sich um den Sommer und die Freiheit des Nichtstuns drehen.
Sommerfrische – Früher für den Sommerurlaub auf dem Land.
Sommersonnwende – Der längste Tag des Jahres.
Blütenmeer
Taumond – Ein alter Begriff für den Juni, voller Frische.
Ätherluft – Poetisch für klare, reine Sommerluft.
Kaiserwetter – Perfektes Wetter, wie es Kaiser Wilhelm II schätzte, der sich gerne fotografieren ließ.
Sommerlaube – Ein schattiges Plätzchen für heiße Tage.
Schreiben Sie Ihren Favoriten in die Kommentare:
23 Kommentare
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Blütenmeer
Kaiserwetter
Taumond- geheimnisvoll magisch
Blütenmeer
Taumond
Taumond
Sommerfrische. Und ja, ich fühle durchaus in mir das empfinden, ob etwas „erlaubt“ ist….aber ist das „deutsch“ oder einfach eine respektvolle Rücksicht, die sich auf diese Weise vielleicht aus der Mitte der Balance in eine extreme Ausprägung bewegt hat….warum auch immer….Hat „man“ sich in D dieser positiven Eigenschaft bedient um sie zu missbrauchen? Mir widerstrebt jedenfalls dieses „Generalisieren“….egal um welche Eigenschaften es geht. Letztlich sind alle menschlich und wie ich hier im hohen Norden erlebe, überall in den Menschen vorhanden.
Sommerfrische
Taumond
Was ist das unvergessliche Wort der letzten Woche?
Blütenmeer
Taumond
Blütenmeer
Ja, Sprache und Mentalität gehen wirklich oft Hand in Hand. Ich denke da zum Beispiel gerade an das Wort verdienen/Verdienst (dienen). Und wie immer ist Sprache auch ein zweischneidiges Schwert. Zum Glück, denn sonst gäbe es kein Blütenmeer.
Ätherluft
Blütenmeer
Mit 24 kam ich als Ösi erstmals in die BRD. Durch Zufall an einem heißen Sommertag bei einem Ausflug mit Freunden an einen kleinen See angekommen, sagte ich spontan: „Lasst uns doch reinspringen“. Antwort: „Ist der zum Baden freigegeben?“. Damals hatte ich die Frage nicht verstanden.
Sommerfrische und Blütenmeer
Sommerfrische
frisch und frei im Sommer
Taumond
Ätherluft
Liebe Lea, ich freu mich grad, dass du das Wort Urlaub unter die Lupe genommen hast. Ich hab mich nämlich entschieden, es aus meinem Wortschatz zu streichen, weil ich es eh schräg finde, Arbeit und Freizeit zu trennen.
Ich kann mich nicht zwischen Blütenmeer, Sommerfrische und Taumond entscheiden, geht einfach nicht…..
Mein Wort lautet: Blütenmeer
Blütenmeer
Blütenmeer