Geist und Mensch

Was das Wörtchen Mensch wirklich bedeutet

Das hat mich aufgeregt!

Aber bevor ich Ihnen erzähle, was, heiße ich Sie herzlich willkommen nach meiner Rundbriefpause!

Ich bin wieder da.

Nun direkt zu meinem Ärger:

Wer aus dem Schwabenland kommt, kennt den Ausdruck „das Mensch“.

Es bedeutet: ein freches Mädchen.

Das konnte meine Berliner Korrektorin nicht wissen und hat „Menschlein“ draus gemacht!

Und mir ist es entgangen.

So wurde mein Buch mit diesem bescheuerten Fehler gedruckt.

Doch es kommt noch schlimmer:

In einem feministischen Artikel las ich das Wort: die Menschin.

Das, liebe Frauen, ist nicht nur ein Verbrechen an unserer Sprache. Es ist auch ein Missverständnis, das die tiefe Bedeutung des Wortes Mensch völlig ignoriert.

Denn:

Das Wort Mensch ist keineswegs von Mann abgeleitet. Seine Wurzel liegt im Wörtchen mens, das Geist bedeutet.

Und es steckt noch mehr dahinter:

Mens ist auch der Ursprung des Wortes Menstruation.

Wie geht das zusammen?

Die zweifache Bedeutung von Geist führt uns weiter.

 

  1. Geist als Verstand

Die frühen Menschen erkannten im regelmäßig wiederkehrenden Menstruations- und Mondzyklus ein Maß.

Das Maß der Zeit. Der Monat.

Unsere Sprache trägt dieses alte Wissen bis heute in sich:

Messen, Mensur, Dimension, Meter, Metronom – und Mensch.

Erst das Maß ermöglicht es uns, die Welt zu gestalten. Das Maß ist die Grundlage aller geistigen und körperlichen Arbeit.

 

  1. Geist als das Göttliche

Geist steht auch für das Heilige, das Übernatürliche, das Numinose.

Die frühen Menschen sahen im Blut eine magische Essenz des Lebens, untrennbar verbunden mit der Schöpfungskraft.

Wenn das Blut ausblieb, entstand neues Leben – ein Wunder, das dem Göttlichen zugeschrieben wurde.

Kleiner Einschub: es ist auch heute noch ein Wunder. 

 

So vereint das Wort Mensch beide Dimensionen:

  • Unsere Herkunft aus dem Geistigen, also aus dem Göttlichen.
  • Unsere Ausstattung mit Verstand, mit dem wir die Welt gestalten können.

Was das allerdings mit dem frechen Mädchen von oben zu tun hat, weiß ich auch nicht. Dialekte folgen ihrer eigenen Spur.

Sprache ist aus Leib- und Naturerfahrung geschaffen. Mutwillige Eingriffe sind allerdings kein Phänomen der heutigen Zeit. Seit Jahrtausenden wird eingegriffen und ursprüngliche Bedeutungen vertuscht.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein wunderschönes Sommerwochenende

Ihre Lea Söhner

PS: Und wenn Sie Lust haben, schreiben Sie mir unbedingt einen Kommentar. Gerne auch kritisch!

 

Beitragsbild Nachweis

Ein Kommentar

  1. Mairi Carlsson 14. Juli 2025 at 8:40 - Antwort

    Ich bin froh, dass es noch genug Menschen (auch Frauen:)) gibt, die sich nicht auf eine biologische Identität reduzieren, sondern sich als etwas Größeres begreifen.
    Willkommen zurück aus der Rundbriefpause!

Hinterlasse einen Kommentar

Meine Bücher

Sie handeln von den einfachen Menschen, von ihren Hoffnungen und Sorgen, ihren kurzen Siegen, ihren Hoffnungen und ihrer allzu oft verborgenen Liebe
... mehr erfahren

Über mich

Arbeit

Bäuerlich sind meine Wurzeln. Bauern und Bäuerinnen waren alle meine Ahnen. Ich trage es in mir, das Bauern-Dasein, die Erinnerung an den Duft der Erde
... weiterlesen

Mein Blog

Angeeignetes aus Philosophie, Musik, Poesie und Malerei. Texte über den alltäglichen Wahnsinn und dem Versuch, die eigene Mitte zu bewahren
... mehr erfahren

Der Rundbrief

Jeden Samstag ein Wort neu gesehen, ein Aha-Erlebnis oder ein Lächeln.
Abonnieren Sie meinen Rundbrief WORTE WIRKEN
... abonnieren

Nach oben