WORTE WIRKEN: Tantra

Innerer Frieden

Massage, Sex und Räucherstäbchen. Kann das alles gewesen sein?

Das kleine Wörtchen Tantra ist wie ein Samenkorn aus einer anderen Zeit. Es trägt alles in sich, was den Menschen im Kosmos ausmacht.

Tantra heißt übersetzt das Netz.

In drei Gedanken lässt sich diese Bedeutung aufschlüsseln:

Erstens haben wir im Rundbrief Der Stoff aus dem das Leben ist gesehen, dass das Netz ein Symbol für männliche und weibliche Balance ist. Somit auch für die Sexualität.

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Zweitens ist das Netz auch ein Tod-Leben-Symbol:

Die Toten wurden vielerorts in gewebte Tücher gewickelt. Die Tücher hatten keinen Saum, damit die „Große Weberin“ daran weiterweben konnte. Ein Zeichen für Ewiges Leben und fortdauernde Wiedergeburt.

Drittens gibt es im Deutschen das schöne Wörtchen benetzen, welches mit Wasser zu tun hat. Wasser verbindet in Netzen von Flussläufen die ganze Welt.

Wasser steigt auf und fällt als Regen wieder herab.

So ist es ein Bild für die vertikale Verbundenheit, für das Göttlich-Menschliche, für das So-oben-so-unten.

Wichtig für uns zu verstehen, weil der Gedanke ungewohnt ist:

Tantra

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In diesem So-oben-so-unten steckt keinerlei Hierarche oder Bewertung. Das Göttliche
ist nicht besser als das Menschliche. Die Wolken sind nicht besser als das Meer.

Tantra ist also dreifach das Zeichen von Verbundenheit:

  • im Bild des Gewebes: das Miteinander von Weiblichem und Männlichem, der Sexualität
  • das Tod-Leben-Prinzip
  • im Bild des Wassers: die Zusammengehörigkeit zwischen Menschlichem und Göttlichem, dem So-oben-so-unten.

Möge in diesem Sinn der tantrische Geist Sie am Wochenende sanft umgeben.
Ihre Lea Söhner

PS: Im Chinesischen sagt man wohl zum Liebe-machen das „Wolken-und-Regen-Spiel“. Gesehen in diesem wundervollen Buch hier.

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