Hier eine Rezension, die mir die Autorin Susanne Schulz per mail geschickt hat:
„Wie sehr ich dich finde“ – Was für ein großes, wuchtiges Werk, das uns tief in die Psyche seiner Figuren mitnimmt.
Das unausgesprochene, unverdaute Leid der Vorfahren bemächtigt sich der Nachgeborenen, hinterlässt Brandspuren in allen Seelen. Die Sprachlosigkeit der Großeltern fliegt auf die Eltern und wird zur Erstarrung oder zum Taumeln der Enkel.
Der Roman ist packend und zermürbend gleichermaßen. Er beschreibt unbändige Gewalt, Missbrauch, Krieg, Verrat, Betrug und verströmt gleichzeitig Liebe, Warmherzigkeit, Weisheit, Verantwortung, Freundschaft und Spiritualität. Man möchte weg von diesen dringlichen, diesen drängenden und bedrängten Figuren, weg von ihrer Pein, ihrem Schmerz, ihrer Schuld. Gleichzeitig halten sie einen mit festem Griff, immer in der Hoffnung auf Erlösung. Die Handlung ist wie das Leben selbst: berührend, angsteinflößend, freudig.
Am Ende dieses wilden Ritts durch viele Leben, Gesellschaftsschichten, Beziehungsgeflechte, Zeitalter und etwas, das man Universum, Gott, Ewigkeit oder die Große Mutter nennen möchte, steht Barmherzigkeit. Man schlägt das Buch zu – atemlos.
