Wie wir die Welt sehen – und uns selbst übersehen

Es gibt ein Wortpaar, das so tut, als wäre es ein Team.

Doch die beiden führen eine wahrhaft toxische Beziehung:

Ethik und Moral

Was unterscheidet sie?

Ethik ist die leise innere Stimme, die uns zeigt, wie wir leben wollen.

Sie folgt einer Logik des Überlebens, der geistigen Gesundheit und der Kooperation.

Es ist logisch, sich für Frieden und Gleichberechtigung zu entscheiden – weil sie unserem Wohlergehen dienen.

Folgten die Menschen ihrer inneren Ethik, gäbe es keine Kriege.

Moral hingegen kommt von außen.

Sie stanzt uns zu Puzzleteilchen, die in ein von anderen geschaffenes Gefüge passen.

Moral wird uns von Politik, Medien, Universitäten und Kirchen auferlegt, um die leise eigene Stimme zu übertönen. Sie macht uns lenkbar.

Mit Moral kann man alles rechtfertigen – sogar Kriege, die dann „internationale Verantwortung“ heißen.

Das klingt holzschnittartig?

Ist es auch!

In diesem kurzen Format bleibt wenig Platz für Zwischentöne, zugegeben.

Doch ich will die Unterschiede klar herausschälen.

Dafür muss ich ein wenig überspitzen.

So wage ich die These:

Ethik und Moral sind schon längst auseinandergelaufen und wir verschleiern das, indem wir die beiden vermischen.

Dadurch verlieren die unsere innere Wahrheit wie die optische Täuschung auf dem Bild oben.

Machen Sie einen Test:

Es gibt eine Ethik-Kommission der Bundesregierung.
Doch müsste sie nicht ehrlicherweise Moral-Kommission heißen?

Spüren Sie den Unterschied?

Es tobt ein Krieg in dieser Welt.

Der Krieg zwischen Ethik und Moral.

Wir müssen uns entscheiden, denn heute hat der Mensch nur noch zwei Möglichkeiten:

moralisch zu sein und unethisch

oder

ethisch zu sein und amoralisch.

Hören wir auf die laute Stimme von Politik und Medien – und marschieren dann, ohne es zu merken, in ihre Kriege?

Oder lauschen wir der leisen Stimme in uns, die die Gesetze des Lebens höchstselbst in unser Herz geschrieben hat?

Das unvergessliche Wort der Woche:

Lesen Sie die heutigen Wörter konsequent mit der Brille der Moral.

Spüren Sie, wie sich der Duft des Wortes verändert, wenn Sie dann die Brille auf Ethik wechseln?

Barmherzigkeit

Bescheidenheit

Solidarität

Standhaftigkeit

Sittlichkeit

Mäßigung

Frömmigkeit

Ich wünsche Ihnen eine schöne Herbstwoche

Ihre Lea Söhner

PS: Im nächsten Rundbrief folge ich dieser Spur noch ein Stück weiter.

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Sie handeln von den einfachen Menschen, von ihren Hoffnungen und Sorgen, ihren kurzen Siegen, ihren Hoffnungen und ihrer allzu oft verborgenen Liebe
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