Die Hintergründe der Geschichte

Erfahren Sie spannende Details über die Themen und Inspirationen, die hinter der Geschichte stecken.

Wer ist Yvonne?

die ältere Yvonne

Yvonne triggert.

Rückmeldungen reichen von:

„Yvonne ist der Höhepunkt des Buches“

über

„Yvonne ist meine Zielgestalt als Frau!“

über

„Bei Yvonne habe ich das Buch zur Seite gelegt.“

bis

„Das ist eine völlige Verharmlosung und Verherrlichung der Prostitution und verantwortungslos.“

Yvonne hat als einzige der Figuren keinen Nachnamen.

Das ist kein Zufall.

Denn Yvonne ist ein Prinzip.

Sie verkörpert:

  • Die weibliche Kraft – bekämpft, vergewaltigt, ausgestoßen und doch im Kern angeschlossen an die Quelle der weiblichen Kraft und Sexualität.
  • Sie verkörpert auch den mythologischen Archetypus der „Heiligen Hure“, der für mich im historischen Kontext ein starker, positiver, lebensbejahender Archetypus ist.
  • Sie verkörpert die Frau, die an ihre Spiritualität und Kreativität angeschlossen ist, oder zumindest immer wieder darum ringt.
  • Sie ist die Ressource der Familie Schwartz, die verbindende Weiblichkeit, die durch den Tod Helenes verlorengegangen ist und in Yvonne wiedergefunden wurde.

Zum Thema das „Verharmlosung der Prostitution“:

Ich habe mir als Belletristik-Autorin nicht zur Aufgabe gemacht, eine Sozialstudie im Bereich der Prostitution umzusetzen.

Ich maße mir kein Urteil über Frauen an, die diesen Weg wählen. Jede, die diese Arbeit tut, hat ihre eigenen Gründe.

Und ja: sehr oft sind es sexuell missbrauchte Frauen, die den Weg der Prostitution wählen, um sich zu retraumatisieren.

Ist es meine Aufgabe, sie davor zu bewahren?

Ich gehe noch weiter:

Ist es die Aufgabe der Gesellschaft, Menschen vor Re-Traumatisierung zu bewahren?

Ich behaupte nein, denn viele Menschen landen in toxischen, sogar gewalttätigen Beziehungen, um sich zu re-traumatisieren. Der Organismus will die Dinge so lange wiederholen, bis sie gesehen werden.

Habe ich mich, hat sich die Gesellschaft, ungefragt einzumischen?

Hilfe anbieten Ja.

Aber verurteilen, verbieten, sich einmischen: Nein!

Anders ist es natürlich mit den Straftatbeständen der Sklaverei, der Vergewaltigung, der Nötigung, des Menschenhandels und des Drogenhandels.

Dies sind Straftatbestände, die weder in der Prostitution noch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens geduldet werden dürfen, und die geahndet werden müssen.

Menschenhandel und Sklaverei findet unterirdisch in sehr vielen Branchen statt, insbesondere in der Baubranche und in der fleischverarbeitenden Industrie.

Das muss geahndet werden!

Doch deshalb gleich die gesamte Baubranche und die fleischverarbeitende Industrie verbieten?

Es darf nicht darum gehen, die Prostitution zu verbieten. Sie lässt sich nicht verbieten, sondern verschwindet noch weiter in die Unterwelt.

Es ist oft ein falsch verstandener Feminismus, der – ganz paternalistisch – über andere Frauen bestimmen will und ihnen sagen, was richtig und falsch ist.

Das halte ich für falsch.

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